Chronische Wunden: Wundversorgung beim Ulcus cruris venosum

Abbildung: Großflächige Teile des Unterschenkels mit Gamaschenulkus

Ein Gamaschenulkus ist per Definition ein zirkuläres Ulcus cruris, das den gesamten oder großflächige Teile des Unterschenkels umschließt. Die chronische Wunde entsteht meist aufgrund einer fortgeschrittenen chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) oder seltener durch eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). 

Eine konsequente Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung sowie eine sorgfältige Wundversorgung, die idealfeucht und phasengerecht erfolgt, sind unumgänglich für die Heilung.

Therapie eines Gamaschenulkus: Was ist zu beachten?

Bei der Behandlung des Gamaschenulkus ist die Berücksichtigung der Grunderkrankung zentral:
  • Bei venösen Ulzera (Ulcus cruris venosum) kann eine Kompressionstherapie indiziert sein.
  • Bei arteriellen Ulzera (Ulcus cruris arteriosum) ist die Durchblutungslage zu bewerten, da Kompression kontraindiziert sein kann.
  • Mischformen (Ulcus cruris mixtum) erfordern eine individuell abgestimmte Therapie.
Welche Eigenschaften ein Verband zur Behandlung eines Gamaschenulkus bieten muss und was für Patient*innen wichtig ist, erklärt das folgende Video:

Therapie-Konzept für den Gamaschenulkus: Cutimed® Sorbact® und Cutimed® Sorbion®

Ein Gamaschenulkus kann nicht nur sehr schmerzhaft für Patient*innen sein und sie stark in ihrer Mobilität einschränken, sondern auch darüber hinaus ihre Lebensqualität negativ beeinflussen. Als offene Wunde ist der Gamaschenulkus außerdem häufig ein Zugangspunkt für bakterielle Infektionen. Das kann zu einer Sepsis führen und in schwersten Fällen eine Amputation des betroffenen Gewebes erforderlich machen – je nach Schweregrad des Geschwürs und potenzieller Nekrosenbildung.
 
Cutimed hat daher ein Therapiekonzept zur Versorgung chronischer Wunden wie bspw. einem Gamaschenulkus entwickelt, bei dem die Lösungen für die Keimreduktion kolonisierter und infizierter Wunden und für zuverlässiges Exsudat-Management ineinandergreifen: die Produktreihen Cutimed Sorbact und Cutimed Sorbion. Oft ist auch eine Kompressionstherapie sinnvoll, da sie die venöse Rückstauung verringert, Schwellungen entgegenwirkt und so die Heilungschancen bei chronischen Ulzera verbessert. Sie unterstützt darüber hinaus die Rezidivprophylaxe. 
 
Das Therapiekonzept für die Versorgung von infizierten und nicht infizierten  Gamaschenulzera bietet Ihnen eine detaillierte Produktauswahl und veranschaulicht die Wirkprinzipien von Cutimed Sorbact und Cutimend Sorbion:
Abbildung einer Packung der Cutimed Sorbact Kompresse

Cutimed® Sorbact® Kompresse: Unsere Lösung für oberflächliche und tiefe infizierte Wunden

Bakterien- und pilzbindende Wundkontaktschicht, die auf der Sorbact Technology basiert und den Abfluss von Wundexsudat in eine sekundäre Wundauflage ermöglicht. 
  • Behandelt Wundinfektionen
  • Bindet Bakterien, Pilze und Endotoxine
  • Hemmt das Wachstum häufiger Keime 
  • Kann auf die geeignete Länge zugeschnitten werden
  • Geeignet für den Einsatz in Verbindung mit Vakuumtherapie (NPWT)
  • Ist und bleibt sicher erstattungsfähig
Abbildung einer Packung Cutimed® Sorbion® Sachet XL

Cutimed® Sorbion® Sachet XL: Unsere Lösung für stark exsudierende, großflächige Wunden

Superabsorbierende Wundauflage zur Versorgung großflächiger chronischer Wunden mit mäßig bis übermäßig starker Exsudation.
  • Besondere XL-Form
  • Effektives, vertikales Exsudat-Management
  • Kompressionstherapie
  • Wundreinigungseffekt inklusive
  • Zeit- und Kostenersparnis durch weniger Verbandswechsel
  • Beidseitig anwendbar

FAQ zum Ulcus cruris und zum Gamaschenulkus

Der Gamaschenulkus, auch als offenes Bein bekannt, ist eine spezielle Form des Ulcus cruris. Er tritt häufig im fortgeschrittenen Stadium einer chronisch venösen Insuffizienz oder seltener in einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit auf, wobei die Wunde den Unterschenkel ringförmig umschließt, ähnlich einer Gamasche. Venöse Erkrankungen, insbesondere die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI), sind die häufigste Ursache für ein Ulcus cruris. Etwa 70–80 % aller Ulcus-cruris-Wunden sind auf venöse Ursachen zurückzuführen. Der gestörte Rückfluss des Blutes durch insuffiziente Venenklappen führt zu einer erhöhten Druckbelastung in den Venen und einer chronischen Entzündungsreaktion im Gewebe und letztlich zur Bildung von Geschwüren.
 
Arterielle Ursachen, wie eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sind seltener (ca. 10–15 % der Fälle). Bei diesen Wunden wird das Ulkus durch eine mangelhafte arterielle Durchblutung verursacht, was die Sauerstoffversorgung des Gewebes beeinträchtigt und Wunden schlecht heilen lässt. Es gibt auch Mischformen, bei denen sowohl venöse als auch arterielle Faktoren eine Rolle spielen.
Die Ursache des Ulcus cruris, welcher nur eine mögliche Form ist – venös oder arteriell – entscheidet über die Unterschiede in: 
  • Lokalisation: Arterielle Ulzera befinden sich typischerweise an druckbelasteten Stellen, wie den Zehen, Fußrändern oder Fersen, im Gegensatz zu venösen Ulzera, die sich meist oberhalb des Knöchels befinden. 
  • Symptomen: Beim Ulcus cruris arteriosum sind die Wunden oft tiefer und schmerzhafter. Betroffene klagen häufig über Ruheschmerzen, die sich bei Hochlagerung der Beine verstärken. Die Umgebungshaut ist blass, kühl und weist Zeichen einer Minderdurchblutung auf. 
  • Diagnostik: Eine klare Differenzierung erfolgt durch klinische Untersuchung, Anamnese, ABI-Messung (Knöchel-Arm-Index) und bildgebende Verfahren wie Duplexsonographie oder Angiografie. 
Das genaue Erkennen der Ursache ist grundlegend, da ein Ulcus cruris arteriosum und ein Ulcus cruris venosum unterschiedliche Therapie-Ansätze erfordern.  
Während bei venösen Ulzera oft die Kompressionstherapie im Vordergrund steht, ist diese bei arteriellen Ulzera kontraindiziert, wenn eine kritische Ischämie vorliegt, d.h. eine verminderte oder fehlende Durchblutung des Gewebes. Die Therapie des Gamaschenulkus basiert auf einer Kombination aus: 
  • Kausaltherapie, die die zugrunde liegende venöse Insuffizienz adressiert (z.B. Kompressionstherapie, falls keine arterielle Erkrankung vorliegt). 
  • Hydroaktiver Wundbehandlung, angepasst an die Wundphase, um eine optimale Heilung zu fördern. 
  • Regelmäßiger Wundreinigung, um Infektionen zu vermeiden, sowie Hautpflege zur Schonung der Umgebungshaut. 
Wichtig ist die langfristige Rezidivprophylaxe, z.B. durch Kompression und Anpassung des Lebensstils.  
Cutimed bietet mit Cutimed Sorbact ein umfassendes Sortiment an bakterien- und pilzbindenden Wundauflagen und mit Cutimed Sorbion eine Produktlinie zum verlässlichen Exsudat-Management.

Referenzen

Diagnostik und Therapie des Ulcus cruris venosum S2k-Leitlinie, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie e. V., 2024, AWMF-Registernummer 037-009 
 
Lokalisation: 
 
 
QoL: The impact of venous leg ulcers on a patient’s quality of life: considerations for dressing selection: Wounds International 2023 | Vol 14 Issue 1 | ©Wounds International 2023: 
 
Therapieoptionen: